Finanz-Tipp der Woche: Aktien vs. ETFs – Was passt besser zu dir?

Veröffentlicht am 5. Mai 2025 um 06:00

Wenn du beginnst, dich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen, wirst du sehr schnell über zwei Begriffe stolpern: Aktien und ETFs. Beide gelten als beliebte Möglichkeiten, um Vermögen aufzubauen – aber sie funktionieren ganz unterschiedlich. Während Aktien dir Anteile an einzelnen Unternehmen bieten, erlauben dir ETFs, mit einem einzigen Investment in ganze Märkte zu investieren.

Doch was ist besser für dich – Einzelaktien oder ETFs? Wo liegen die Risiken, wo die Chancen? Und wie kannst du diese Produkte sinnvoll kombinieren?

In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir ausführlich, worin sich Aktien und ETFs unterscheiden, wie du beide nutzen kannst, welche Fehler du vermeiden solltest und wann welches Instrument für dich sinnvoll ist. Der Artikel richtet sich an Einsteiger und Fortgeschrittene – mit vielen Beispielen und konkreten Tipps.

 

1. Was sind Aktien – einfach erklärt

Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen. Kaufst du eine Aktie von Apple, besitzt du ein winziges Stück von Apple. Damit hast du:

  • Mitspracherechte (z. B. bei Hauptversammlungen – als Kleinaktionär meist irrelevant)

  • Recht auf Dividenden (wenn das Unternehmen Gewinne ausschüttet)

  • Kursgewinne, wenn der Wert der Aktie steigt

Beispiel: Du kaufst 10 Aktien von Tesla zu je 100 €. Wenn der Kurs auf 150 € steigt, hast du 500 € Gewinn gemacht – zumindest auf dem Papier.

Vorteile von Aktien:

  • Potenziell hohe Rendite

  • Direktes Investment in Unternehmen, an die du glaubst

  • Du kannst gezielt investieren (z. B. nur in nachhaltige Firmen)

Nachteile:

  • Höheres Risiko durch Konzentration auf einzelne Unternehmen

  • Erfordert mehr Wissen und Analyse

  • Kurzfristige Schwankungen können heftig sein

 

2. Was ist ein ETF – einfach erklärt

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der viele verschiedene Aktien (oder andere Werte) bündelt. Er bildet in der Regel einen Index ab – z. B. den MSCI World, der über 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern enthält.

Du kaufst also mit einem ETF-Anteil ein ganzes Paket an Aktien.

Vorteile von ETFs:

  • Diversifikation: dein Risiko wird gestreut

  • Geringe Kosten: ETFs sind günstiger als aktiv gemanagte Fonds

  • Einfacher Einstieg: keine Unternehmensanalyse nötig

  • Automatisierung möglich: per Sparplan

Nachteile:

  • Du investierst breit – auch in Unternehmen, die du vielleicht nicht magst

  • Keine Chance auf Outperformance einzelner Aktien

  • Weniger Kontrolle über einzelne Unternehmen

 

3. Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

Merkmal Aktie ETF
Anzahl Unternehmen 1 Unternehmen Viele (z. B. 1.000+)
Risiko Hoch Geringer (wegen Streuung)
Aufwand für Analyse Hoch Gering
Kosten Je nach Broker Sehr gering (0,1–0,5 % p.a.)
Automatisierung möglich Eingeschränkt Ja, per Sparplan
Renditechance Sehr hoch (aber riskant) Stabiler, aber niedriger

4. Wann sind Aktien sinnvoll?

Aktien können sinnvoll sein, wenn:

  • Du dich intensiv mit Unternehmen auseinandersetzen möchtest

  • Du spezielle Branchen oder Trends gezielt nutzen willst (z. B. KI, Wasserstoff, Gaming)

  • Du mehr Risiko in Kauf nimmst – für mehr Rendite

  • Du langfristig denkst und auch Rückschläge aushalten kannst

Beispiel-Strategie: Du investierst 20 % deines Portfolios gezielt in Unternehmen, die du analysiert hast (z. B. Alphabet, Microsoft, Nvidia). Diese „Chancenpositionen“ sollen dein ETF-Portfolio ergänzen.

 

5. Wann sind ETFs sinnvoll?

ETFs sind ideal, wenn:

  • Du gerade erst mit dem Investieren startest

  • Du wenig Zeit hast für Analysen

  • Du ein solides Grundportfolio aufbauen willst

  • Du Wert auf geringe Kosten und breites Risiko legst

Beispiel-Strategie: Du investierst 80 % deines monatlichen Budgets in einen ETF wie den MSCI World oder den FTSE All World. Monatlich 100–300 € per Sparplan – und der Rest läuft automatisch.

 

6. Der große Irrtum: „Mit ETFs kann ich nicht reich werden“

Viele glauben, dass ETFs langweilig sind. Doch das Gegenteil ist der Fall. Durch Zinseszins-Effekte und Disziplin erreichst du mit einem ETF-Sparplan oft mehr Vermögen als mit Einzelaktien – weil du:

  • regelmäßig investierst

  • keine emotionale Entscheidungen triffst

  • nicht spekulierst, sondern auf langfristiges Wachstum setzt

Beispiel: 100 € monatlich in einen ETF mit 8 % p.a. Rendite ergibt in 30 Jahren über 140.000 €.

Und das Beste: Du musst nur einmal starten und dann laufen lassen.

 

7. Aktien und ETFs kombinieren – so geht’s smart

Du musst dich nicht entscheiden! Die clevere Lösung: Kombiniere beides.

Mein Vorschlag (gerade für Einsteiger):

  • 80 % breit gestreutes ETF-Portfolio (Basis)

  • 20 % Einzelaktien, die du gut kennst oder spannend findest (Chance)

Damit hast du Sicherheit + Renditechancen.

💡 Das erinnert an den Fußball: Deine ETFs sind das Mittelfeld, das stabil aufstellt. Deine Aktien sind die Stürmer – sie bringen die großen Tore, aber sind auch mal verletzt.

 

8. Fehler, die du vermeiden solltest

Nur auf Trends setzen: Wer nur Hype-Aktien wie Tesla oder Palantir kauft, lebt gefährlich.

Zu spät verkaufen: Viele verkaufen in Panik bei Kurseinbrüchen.

Zu früh verkaufen: Gewinne mitnehmen ist gut – aber zu schnell auszusteigen ist oft teurer.

Keine Strategie: Einfach drauflos investieren führt selten zu Erfolg.

Besser: Starte mit ETFs, baue Wissen auf – und ergänze gezielt mit Aktien.

 

9. Fazit: ETFs zum Start, Aktien für die Kür

Wenn du langfristig Vermögen aufbauen willst, ist ein ETF-Sparplan die beste Wahl für den Anfang. Er ist einfach, sicher, transparent – und spart dir Zeit und Nerven.

Wenn du Lust hast, tiefer einzusteigen, kannst du mit Einzelaktien mehr rausholen, brauchst dafür aber mehr Wissen und Risikobereitschaft.

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