Krypto - Basics: Blockchain-Transaktionen einfach erklärt

Veröffentlicht am 21. Mai 2025 um 06:00

Du öffnest dein Wallet, gibst die Empfängeradresse ein, wählst den Betrag und klickst auf „Senden“. Sekunden später ist das Geld unterwegs. Aber was passiert da eigentlich wirklich?

Hinter jeder Krypto-Transaktion steht ein technischer Prozess, der nicht nur clever, sondern auch absolut transparent, sicher und manipulationsresistent ist – wenn man ihn versteht.

In diesem Artikel schauen wir uns genau an:

  • Wie eine Transaktion technisch funktioniert

  • Welche Rolle der Private Key spielt

  • Was ein Mempool ist

  • Was Validatoren oder Miner tun

  • Warum Gebühren eine Rolle spielen

  • Und wie du überprüfen kannst, ob eine Transaktion wirklich durch ist

Legen wir los – mit dem Weg deiner Coins durch die Blockchain.

 

1. Was ist eine Transaktion auf der Blockchain überhaupt?

Eine Blockchain-Transaktion ist die digitale Übertragung eines Wertes (z. B. Kryptowährung, NFT oder Smart-Contract-Befehl) von einer Adresse zur anderen.

Dabei wird:

  • die Transaktion signiert (digital unterschrieben)

  • an das Netzwerk gesendet

  • von Knoten geprüft und ggf. in einen Block aufgenommen

  • in der Blockchain gespeichert – dauerhaft, transparent und unveränderlich

Eine abgeschlossene Transaktion ist somit: ✅ unumkehrbar
✅ öffentlich einsehbar
✅ von allen Netzwerkteilnehmern überprüfbar

 

2. Der Ablauf einer Transaktion Schritt für Schritt

🧩 Schritt 1: Die Signatur mit dem Private Key

Wenn du eine Transaktion durchführst, signierst du sie mit deinem Private Key. Das ist ein geheimer, kryptografischer Schlüssel, der beweist: Du bist der legitime Besitzer der Wallet.

👉 Die Signatur ersetzt quasi deine Unterschrift – digital, aber fälschungssicher.

📤 Schritt 2: Ab in den Mempool

Die signierte Transaktion wird ins Netzwerk gesendet – genauer gesagt in den sogenannten Mempool (Memory Pool).

Das ist eine Art „Wartezimmer“, in dem alle offenen Transaktionen zwischengespeichert werden, bis sie von einem Miner oder Validator bestätigt werden.

🔎 Schritt 3: Die Auswahl durch Miner oder Validatoren

Je nach Blockchain (z. B. Bitcoin = Proof of Work / Ethereum = Proof of Stake) übernehmen Miner oder Validatoren die Aufgabe, Transaktionen zu prüfen, zu validieren und in Blöcke zu packen.

Dabei achten sie auf:

  • Ist die Signatur korrekt?

  • Ist genügend Guthaben vorhanden?

  • Ist die Transaktion doppelt (Double Spend)?

⛓️ Schritt 4: Aufnahme in einen Block

Sobald deine Transaktion bestätigt ist, wird sie in einen neuen Block aufgenommen. Dieser Block wird dann an die Blockchain angehängt.

👉 Jetzt ist deine Transaktion öffentlich, dauerhaft und nicht mehr veränderbar.

✅ Schritt 5: Bestätigungen (Confirmations)

Je länger die Blockchain nach deiner Transaktion weiterläuft, desto mehr Bestätigungen (Confirmations) hat sie.

Beispiel:

  • 1 Bestätigung: Transaktion wurde in einen Block aufgenommen

  • 6+ Bestätigungen: In Bitcoin gilt sie nun als endgültig sicher

 

3. Was passiert bei einer Ethereum-Transaktion?

Ethereum funktioniert ähnlich wie Bitcoin – mit einigen Besonderheiten:

  • Statt Miner gibt es seit 2022 Validatoren (Proof-of-Stake)

  • Zusätzlich gibt es sogenannte Gas Fees

  • Neben einfachen Übertragungen kannst du auch Smart Contracts auslösen (z. B. Token tauschen, NFT minten)

💸 Was sind Gas Fees?

„Gas“ ist die Rechenleistung, die deine Transaktion benötigt – und die du mit ETH bezahlst.

  • Je mehr das Netzwerk ausgelastet ist, desto höher der Preis

  • Komplexe Transaktionen (z. B. DEX-Swaps) kosten mehr Gas

 

4. Was bedeutet „Pending“?

Wenn deine Transaktion im Mempool hängt, aber noch nicht bestätigt wurde, ist ihr Status "pending".

Gründe dafür können sein:

  • Du hast zu geringe Gebühren angegeben

  • Das Netzwerk ist überlastet

  • Technischer Fehler im Smart Contract

In den meisten Fällen hilft: Geduld oder manuelles Anpassen der Gebühr (Replace-By-Fee)

 

5. Was ist ein Block Explorer?

Ein Block Explorer ist ein Tool, mit dem du jede Transaktion öffentlich einsehen kannst:

Bekannte Beispiele:

Du brauchst dafür nur die Transaktions-ID (TxID) oder deine Wallet-Adresse.

👉 Du siehst dort:

  • Höhe der Gebühren

  • Zeitstempel

  • Anzahl der Bestätigungen

  • Status (Pending, Success, Fail)

 

6. Wie sicher ist eine Blockchain-Transaktion?

Blockchain-Transaktionen sind extrem sicher – vorausgesetzt:

  • Du nutzt eine sichere Wallet (z. B. Ledger, Tangem, MetaMask mit Hardware-Schutz)

  • Du verlierst deinen Private Key nicht

  • Du sendest an die richtige Adresse (keine Rückholung möglich!)

Sicherheit entsteht durch: ✅ dezentrale Validierung
✅ kryptografische Signaturen
✅ Unveränderbarkeit der Blockchain

 

7. Fehler, die du vermeiden solltest

❌ Falsche Adresse kopiert

Eine gesendete Transaktion ist nicht rückgängig zu machen.

❌ Gas Fee zu niedrig gewählt

Das kann zu langen Wartezeiten oder sogar zum Scheitern der Transaktion führen.

❌ Falsche Blockchain gewählt

Du kannst z. B. keinen ERC20-Token an eine Bitcoin-Adresse schicken – der Token wäre verloren.

❌ Smart Contract nicht verstanden

Viele DeFi-Protokolle nutzen komplexe Smart Contracts – lies vorher, was genau du signierst.

 

8. Wie du eine Transaktion vorbereitest

  1. Adresse doppelt prüfen (Copy-Paste Fehler vermeiden)

  2. Genug Guthaben für die Gebühren bereithalten

  3. Blockchain & Token-Standard prüfen (z. B. ERC20 vs. BEP20)

  4. Explorer öffnen, um später nachzuverfolgen

  5. Optional: Transaktion zuerst als Vorschau anzeigen lassen (Testnet bei größeren Summen)

 

9. Mein Fazit: Blockchain-Transaktionen sind die Revolution – wenn man sie versteht

Was früher Banken, Notare und Bürokratie erledigt haben, passiert heute in Sekunden – transparent, sicher und weltweit.

Wenn du verstehst, wie eine Transaktion wirklich abläuft, wirst du sicherer:

  • In der Bedienung deiner Wallet

  • In der Einschätzung von Gebühren

  • Im Umgang mit DeFi-Tools und Smart Contracts

Klick nicht nur auf „Senden“. Verstehe, was dahinter steckt. Das ist echte finanzielle Selbstverantwortung.

 

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Bleib neugierig – und wie immer:

Verstehen statt Vertrauen.

Dein Stefan Thaler
Thaler Finance & Crypto

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